Kann man sich Klavier spielen selbst beibringen?

Das Klavier ist ein beliebtes Musikinstrument. Viele Kinder, aber auch Erwachsene, entscheiden sich daher, Klavier spielen zu lernen und fragen sich: Kann man sich Klavier spielen selbst beibringen oder ist es sinnvoller, Unterricht bei einem Klavierlehrer zu nehmen? Es mag verlockend sein, Klavier über Selbstlernkurse oder mithilfe von Fachliteratur zu erlernen, da sich die Unterrichtseinheiten zeitlich sehr flexibel gestalten lassen. Außerdem sind die Kosten für Onlinekurse oder Apps zum Klavier spielen lernen meist geringer als bei einem Klavierlehrer oder in einer Musikschule. Viele Lernvideos sind sogar kostenlos. Doch ist der Lerneffekt im Selbststudium derselbe wie bei Klavierunterricht mit einem Lehrer?

Weshalb die Rückmeldung des Klavierlehrers so wichtig ist

Ein wichtiger Punkt, der bei einem Selbststudium fehlt, ist die Rückmeldung des Lehrers. Beim Klavier spielen lernen können sich leicht ungünstige Angewohnheiten einschleichen, die sich im Nachhinein nur schwer wieder abtrainieren lassen. Einige Anfänger machen zum Beispiel den Fehler, beim Klavier spielen zu viel Kraft in den Fingern einzusetzen. Dies erhöht das Risiko für Schmerzen in den Handgelenken und Fingern. Verkrampftes Klavier spielen kann außerdem eine Sehnenscheidenentzündung hervorrufen. Auch den richtigen Rhythmus und eine hohe Klangqualität zu finden und beizubehalten ist beim Klavier lernen in Eigenregie nicht einfach. Ausdrucksvoll Klavier zu spielen ist ohne Anleitung ebenfalls nicht einfach. Die Rückmeldung des Lehrers ist für Klavierschüler eine wertvolle Unterstützung, um Spielfehler oder eine ungünstige Haltung zu korrigieren.

Individuelle Gestaltung des Klavierunterrichts

Damit Schüler effektiv lernen und Fortschritte machen, ist eine individuelle Gestaltung des Klavierunterrichts unerlässlich. Denn jeder Schüler lernt dann am besten, wenn der Unterricht an seine Persönlichkeit und sein Lerntempo angepasst wird. Ein professioneller Klavierlehrer erkennt Schwächen und Stärken seiner Schüler und geht im Unterricht darauf ein. Er weiß, wie eine Klavierstunde aufgebaut sein muss und wann der Schwierigkeitsgrad erhöht werden sollte, damit sein Schüler beim Klavier lernen weiterkommt. Außerdem können Schüler im Unterricht Fragen stellen, wenn zum Beispiel beim Üben zuhause Schwierigkeiten auftreten sollten. Beim Klavier lernen in Eigenregie fehlt ein Ansprechpartner, der wirklich auf den Schüler eingehen kann. Auch ein sinnvoller Aufbau der Lehrinhalte, der einen roten Faden erkennen lässt, ist im Selbststudium oft eine große Herausforderung.

Schüler mit Klavierlehrer bleiben meist motivierter

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil bei Klavierunterricht mit einem Lehrer ist die Motivation. Für Schüler, die Unterricht nehmen, wird das Klavier spielen oft zu einem langfristigen Hobby. Ein Klavierlehrer gestaltet den Unterricht weder zu leicht noch zu schwierig und verhilft seinen Schülern zu Lernerfolgen. Dies trägt wesentlich dazu bei, dass Klavierschüler Freude am Spielen haben und am Ball bleiben. Auch bei Lerntiefs kann der Klavierlehrer seinen Schülern helfen, die Motivation wiederzuerlangen. Die regelmäßigen Termine des Unterrichts sind außerdem ein wichtiger Ansporn für Schüler, regelmäßig zu üben. Beim Selbststudium ist die Gefahr größer, dass Schüler aufgrund fehlender Fortschritte frustriert sind und das Interesse am Klavier spielen verlieren.

Klavierunterricht mit Lehrer als Basis für effizientes Lernen

Wer ernsthaft Klavier spielen lernen und Fortschritte erzielen möchte, ist auf Feedback angewiesen und sucht sich idealerweise einen sympathischen Klavierlehrer. Welcher Lehrer zu einem passt, lässt sich in einer Probestunde herausfinden. Sich Klavier spielen selbst beizubringen ist sehr mühsam und hat nicht dieselben Lerneffekte wie der Unterricht mit einem ausgebildeten Klavierlehrer. Auch wenn manche bekannten Pianisten sich das Klavier spielen selbst beigebracht haben, handelt es sich dabei um Ausnahmetalente. Insbesondere für Anfänger ist es nicht sinnvoll, Klavier ausschließlich in Eigenregie lernen zu wollen. Von Lernvideos oder ähnlichem ist dennoch nicht grundsätzlich abzuraten – sie können eine interessante Ergänzung und Inspiration zum klassischen Unterricht sein.

Am besten ist es, wenn wir uns persönlich kennenlernen und eine unverbindliche Probestunde vereinbaren.

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